10 Jahre Hordorf

Heute genau vor 10 Jahren, am 29.01.2011 um 22:38 kam es bei Hordorf in Sachsen-Anhalt zu einer der schwersten Zugkollisionen die Deutschland bis dahin erleben musste. Der Lokführer eines Güterzuges hatte im Nebel übersehen, dass sowohl Vor- wie auch Hauptsignal auf „rot“ standen und ist frontal mit einem entgegenkommenden Personenzug kollidiert. Leider gab es neben erheblichen Sachschaden auch Personenschäden zu beklagen: Zehn Personen wurden tödlich verletzt, darunter der Triebfahrzeugführer des Personenzuges und eine Zugbegleiterin. Dreiundzwanzig Personen wurden zum Teil schwer verletzt, darunter auch der Triebfahrzeugführer des Güterzuges.

Hordorf

Hordorf, 29.01.2011 – picture by DPA

Der nach ausführlichen Untersuchungen zu diesem bedauernswerten Ereignis angefertigte Untersuchungsbericht der Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle des Bundes kommt zu dem Schluss, dass mit — an der Strecke bei Hordorf und den eingesetzten Fahrzeugen nicht vorhandenen — technischen Sicherungseinrichtungen „die Auswirkung menschlicher Fehlhandlungen hinsichtlich unzulässiger Vorbeifahrten an Halt zeigenden Signalen auf nahe zu Hull reduziert werden“ kann.

Der vorgenannte Untersuchungsbericht schliesst mit zwei Empfehlungen. Erstens wird die „Nachrüstung aller Strecken mit Zugbeeinflussung, durch die ein Zug bei unzulässiger Vorbeifahrt an einem Halt zeigenden Signal selbsttätig zum Halten gebracht werden kann, auf Hauptbahnen zusätzlich ein unzulässiges Anfahren gegen Halt zeigende Signale selbsttätig verhindert werden kann“ empfohlen. Dies wurde mit dem sogenanten „PZB Lückenschlussprogramm“ umgesetzt. Dass diese Maßnahme jedoch nicht ausreicht, was leider durch Zahlreiche Ereignisse wie zum Beispiel die schwere Zugkollision bei Bad Aibling in 2016 trotz vorhandener PZB-Ausrüstung belegen, war auch den Fachleuten hinter dem Untersuchungsbericht nach der Kollision in Hordorf klar. Daher haben Sie als zweite Sicherheitsempfehlung ausgegeben, dass „zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, die im jeweiligen Einzelfall geeignet sind, die Eintrittswahrschein-lichkeit und/oder das Schadensausmaß bei einer unzulässigen Vorbeifahrt am Halt zeigenden Signal zu reduzieren.“ Und genau diese Forderung setzt das Kollisionswarnsystem TrainCAS der Intelligence on Wheels um.

So ist es sicher kein Zufall, dass mit der HSB gerade ein Betreiber im Zuständigkeitsbereich der gleichen Behörde, die auch für Hordorf zuständig ist, als erstes mit dem innovativen und dabei sehr kostengünstig umsetzbaren System TrainCAS ausgerüstet wurde.